Außeaufnahme vom Landeshauptarchiv Koblenz
©Landeshauptarchiv Koblenz

Landeshauptarchiv Koblenz

Interview mit Herrn Dr. Krümmel, Landeshauptarchiv Koblenz, ViewScan

Bitte stellen Sie sich und Ihre Arbeit im Landesarchiv Rheinland-Pfalz kurz vor.

Mein Name ist Dr. Achim Krümmel und ich leite als Archivdirektor im Landeshauptarchiv Koblenz die Abteilung Dienste und Technik. Das Aufgabengebiet umfasst die Organisation und Umsetzung von archivischen Dienstleistungen, die Bereiche Archivbenutzung (Lesesaal und Benutzerberatung), Bibliothek (Präsenzbereich, Bestandspflege, Verwaltungsdrucksachen), Magazin- und Zugangsverwaltung (mit mehreren Außenstellen in und um Koblenz), Fotowerkstatt, Bundessicherungsverfilmung, Restaurierungswerkstatt, Digitalisierung, Retrokonversion (Findmittel), Qualitätssicherung der Archivdatenbank, Notfallverbund Koblenz.

Welche Rolle spielt der Mikrofilmbestand bei Ihnen?

Zentraler Bestandteil der Abteilungsarbeit ist die Bestandserhaltung und nachhaltige Schonung der Originalarchivalien. Aus diesem Grund werden den Benutzern unseres Lesesaals nach Möglichkeit und vorrangig Mikrofilme zur Nutzung vorgelegt. Hierfür stehen etwa 20.000 Arbeitsfilme zur Verfügung.

Warum mussten Sie sich auf die Suche nach einem neuen Mikrofilmscanner begeben?

Bis vor einiger Zeit wurden in unserem Lesesaal ausschließlich Mikrofilmlesegeräte und sogenannte Readerprinter eingesetzt, mit deren Hilfe sich die Benutzer bei Bedarf gebührenpflichtig Papierkopien ausdrucken konnten. Diese Art der Nutzung ist jedoch mittlerweile zum Auslaufmodell geworden, da entsprechende Geräte nicht mehr hergestellt werden und insbesondere bei den Readerprintern die Wartung sowie Beschaffung von Verbrauchsmaterialien nahezu unmöglich geworden sind. Ein Ausweg aus dieser misslichen Situation bot und bietet die Nutzung von Mikrofilmscannern. Diese ermöglichen die BenutzerInnen einerseits durch die inverse Darstellung der Images ein wesentlich bequemeres Arbeiten am Bildschirm und bieten zudem die (nunmehr unentgeltliche) Möglichkeit, sofort Scans herstellen und auf eigenen USB-Sticks zur Mitnahme sichern zu können. Seitdem die Mikrofilmscanner ViewScan im Lesesaal aufgestellt sind, erfreuen sie sich bei den Benutzern großer Beliebtheit.  Die Geräte sind bei den BenutzerInnen so beliebt, weil die Arbeit am Bildschirm wesentlich bequemer und angenehmer ist, als die mühselige und anstrengende Durchsicht am konventionellen Mikrofilmlesegerät. Außerdem ist die Herstellung eines Scans wesentlich einfacher und schneller, zudem gebührenfrei.


Welche Aspekte waren Ihnen bei der Auswahl eines modernen Scangerätes besonders wichtig?

Die im Lesesaal einzusetzenden Mikrofilmscanner sollen die Filme in guter Qualität wiedergeben, in überschaubarem Rahmen eine Bildbearbeitung zur Verbesserung der Darstellung ermöglichen und nicht zuletzt für den Nutzer einfach in der Handhabung sein. Darüber hinaus sollen kleinere hauseigene Digitalisierungsvorhaben in automatisierbarer Form realisierbar sein.
Einzelne Filmrollen werden über die Automatikfunktion eingescannt. Der Vorgang kann tatsächlich in einer ersten Stufe automatisiert ablaufen, bedarf anschließend aber der Qualitätskontrolle und ggf. manuellen Nachbearbeitung, da die Ergebnisse sehr von der Qualität der Mikrofilme (Erkennbarkeit der Bildstege, Negativdichte) abhängen.

Kurzportrait des Landeshauptarchives in Koblenz

Das Landeshauptarchiv Koblenz ist zuständig für die obersten Landesbehörden. Es ist das Ministerialarchiv des Landes und das zuständige Regionalarchiv für das nördliche Rheinland-Pfalz (im Gebiet der früheren Regierungsbezirke Koblenz und Trier); die Zuständigkeit erstreckt sich auf die Archivalien der früher in diesem Bereich bestehenden Staaten, Länder und Institutionen.
Ferner kann das Landeshauptarchiv unter bestimmten Voraussetzungen Archivgut von kommunalen Gebietskörperschaften, Verbänden, Parteien, Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen betreuen.

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