Österreichische Nationalbibliothek
Interview mit Daniel Skina, Leiter „Bereitstellungsservices und Magazine“ der Österreichischen Nationalbibliothek.
Bitte stellen Sie sich und Ihre Arbeit in der Österreichischen Nationalbibliothek kurz vor:
Ich leite die Abteilung Bereitstellungsservices und Magazine der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Abteilung verantwortet einen reibungslosen Ablauf rund um die Bestellung und Bereitstellung vorwiegend physischer Bestände ab dem Erscheinungsjahr 1850. Es handelt sich konkret um ein Bestandsvolumen von knapp 4 Millionen Bänden, die sich aus Monographien sowie Periodika zusammensetzen.
Welche Rolle spielt der Mikrofilmbestand bei Ihnen?
Der Mikrofilmbestand spielt eine wichtige Rolle im Kontext der Bestandsschonung. Vor allem Zeitungsbände sind konservatorisch heikle Printmedien, die durch eine häufige manuelle Nutzung leicht Schaden nehmen können. Deshalb werden viele Zeitungsbände den LeserInnen nur mikroverfilmt zur Verfügung gestellt. Die Österreichische Nationalbibliothek als größte Archivbibliothek des Landes kann damit sowohl die Bestände, die oft nur bei uns archiviert werden, schonen, und gleichzeitig diese Bestände allen Interessierten zugänglich machen.
Warum mussten Sie sich auf die Suche nach einem neuen Mikrofilmscanner begeben?
Im Fokus stand die einfache Bedienbarkeit: Nach einer kurzen Einschulung durch MitarbeiterInnen des Hauses sollen die LeserInnen das Gerät selbstständig bedienen können. Wichtig war uns auch, dass ein neuer Scanner einerseits den digitalen Ansprüchen der NutzerInnen entspricht, andererseits auch eine manuelle Bedienung für jene weiterhin möglich ist, die mit digitalen Angeboten weniger vertraut sind. Hierbei sind die Knöpfe am Mikrofilmscanner als physische Unterstützung für NutzerInnen wichtig. Darüber hinaus musste das Gerät über eine stabile Software verfügen und geräuscharm sein.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit dem ViewScan gemacht?
Die genannten Aspekte, die für uns vor Ankauf eines neuen Mikrofilmlesegerätes wichtig waren, werden von ViewScan erfüllt. Die Rückmeldungen der BenützerInnen bestätigen die einfache und intuitive Handhabung. Im Benützungsbereich stehen aktuell zwei Lesegeräte zur Verfügung. Der ViewScan sowie ein älteres Modell, das als reines Lesegerät dient. Selbst wenn kein Bedarf an Scans oder Ausdrucken besteht, wird von Seiten der LeserInnen der ViewScan bevorzugt, was uns freut und uns in der Entscheidung, den ViewScan zu erwerben, bestätigt.
Kurzporträt der Österreichischen Nationalbibliothek:
Die Österreichische Nationalbibliothek versteht sich als dienstleistungsorientiertes Informations- und Forschungszentrum, als herausragende Gedächtnisinstitution des Landes und als vielfältiges Bildungs- und Kulturzentrum.
Auf der Grundlage des österreichischen Mediengesetzes erhält die Österreichische Nationalbibliothek als einzige Bibliothek des Landes Belegexemplare von allen in Österreich erschienenen Publikationen inklusive der Offline-Medien sowie auf der Grundlage des Universitätsgesetzes alle an österreichischen Universitäten approbierten Dissertationen.
In ihren acht Sammlungen bewahrt die Österreichische Nationalbibliothek als Erbe der Habsburgischen Hofbibliothek einen bedeutenden Anteil an schriftlichem Weltkulturerbe, zu dessen dauerhafter Bewahrung sie sich verpflichtet fühlt. Von international herausragender Bedeutung sind die Bestände an antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften verschiedenster Kulturkreise sowie an Musikautografen, ebenso wie Inkunabeln und alten Drucken, historischen Karten, Porträts und anderen Bilddokumente, Plakaten, Exlibris und Flugblättern und nicht zuletzt literarischen Nachlässen österreichischer AutorInnen.