Stadtarchiv und -museum Andernach
Interview mit Frau Dr. Ricarda Giljohann, ehem. Leiterin des Stadtmuseum und -archiv Andernach
Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Mein Name ist Ricarda Giljohann. Ich bin 31 Jahre alt und habe im Fach Archäologie der römischen Provinzen in Köln promoviert. Seit zwei Jahren arbeite ich im Stadtmuseum Andernach, das ich seit dem 1.1.2017 leite.
Welche Erfahrungen haben Sie in der Vergangenheit mit dem Thema „Digitalisierung“ gemacht?
Ich habe während meines Studiums am Archäologischen Institut in Köln bei Arachne, der zentralen Objektdatenbank, die gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut betrieben wird, gearbeitet. Ich war ein sog. Scan-Hiwi. Wir haben Daten erfasst und hauptsächlich gedruckte Bilder, Karten und Dias in großen Mengen digitalisiert.
Während meiner Dissertation musste ich ebenfalls Vieles digitalisieren. Von Fundzeichnungen, die ich am PC weiter bearbeitet habe, bis ganze Artikel, die ich mittels Texterkennung leichter durchsuchen und schneller nutzen konnte. Leider waren Buchscanner noch kaum verbreitet und auch die Scangeschwindigkeit ließ zu wünschen übrig.
Welche Probleme, Aufgaben und Anforderungen haben dazu geführt, dass Sie einen Scanarbeitsplatz im Archiv eingeführt haben?
Im Stadtmuseum Andernach wurden in der Vergangenheit Bilder nur mit einem Flachbettscanner mit minderer Qualität digitalisiert und um Artefakte zu fotografieren war ein großer Aufwand nötig, da kein fester Fotoplatz eingerichtet war. Daher wurde nur sehr wenig und in einer schlechten Qualität digitalisiert. Für qualitative Veröffentlichungen, Ausstellungen und für Öffentlichkeitsarbeit benötigen wir allerdings tagtäglich gutes Bildmaterial. Daher war es mir wichtig, einen leistungsstarken Scanner anzuschaffen, mit dem alle Kollegen, nach kurzer Einweisung, problemlos und effizient arbeiten können.
Warum haben Sie sich für den kamerabasierten Archivscanner und gegen einen klassischen Buchscanner entschieden?
Auf der Suche nach einem Gerät, dass vielseitig einsetzbar, qualitativ hochwertig und relativ preiswert war, wurde ich in einem Beratungsgespräch mit der Firma Walter Nagel darauf aufmerksam gemacht, dass kein Buchscanner unseren unterschiedlichen Anforderungen entsprechen kann, aber ein kamerabasierte Scanner mit einer entsprechenden Software schon.
Welchen Einfluss hatte der museale Bestand bei Ihrer Entscheidung?
Als Haus, das archivische wie museale Objekte besitzt, war es mir sehr wichtig eine umfassende Lösung zu finden. Wobei ich auch reinen Archiven den Archivscanner empfehlen würde, da das Preis-Leistungs-Verhältnis gegenüber reinen Buchscannern mit entsprechender Größe besser ist.
Was sind die top 3 Vorteile des Archivscanners für Ihren speziellen Anwendungsfall?
Vorteil 1: sehr verschiedene Objektarten lassen sich schnell und unkompliziert, in sehr hoher Qualität digitalisieren, ohne dass Schäden (wie bei einem Flachbettscanner) entstehen
Vorteil 2: neuen Mitarbeitern, Praktikanten oder Gästen ist die Funktionalität schnell erklärt
Vorteil 3: defekte Einzelteile können schnell ausgetauscht werden
Stadt Andernach
Andernach ist eine große kreisangehörige Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz im nördlichen Rheinland-Pfalz und liegt am Rhein. Andernach gehört zu den ältesten Städten Deutschlands, im Jahr 1988 feierte die Stadt ihr 2000-jähriges Bestehen. Sie hat knapp 30.000 Einwohner und ist industriell geprägt (Weißblech, Pharmazie, Chemie). Stadtteile sind Eich, Kell mit Bad Tönisstein, Miesenheim und Namedy.